Tipps für die Solaranlage zu Hause

Solarmodule sind inzwischen nicht nur weit entwickelt und effizienter als noch vor einigen Jahren, sondern auch deutlich kostengünstiger. Sie versprechen umweltfreundlich erzeugten Strom, der unabhängig von den steigenden Preisen der kommerziellen Anbieter macht. Die wichtigsten Infos und Tipps für die Solaranlage zu Hause!

Die eine Solaranlage für private Verbraucher gibt es nicht. Stattdessen haben sich zahlreiche sehr unterschiedliche Möglichkeiten herausgebildet, aus dem Licht der Sonne Strom zu gewinnen. Von der klassischen Anlage mit Solarmodulen auf dem Dach über Rundumverkleidungen, die das ganze Haus bedecken, bis hin zu Solarziegeln reichen die Möglichkeiten. Wie groß die Ausbeute an Strom ist, wie konstant die Energie fließt und ob sich so eine Anlage überhaupt lohnt, hängt von Wohnort, Ausrichtung und Größe des Hauses sowie der Umgebung ab. Jede der verschiedenen Anlagen hat Vor- und Nachteile, die sie für die eine oder andere Situation geeigneter erscheinen lassen.

Die Kosten für Solarmodule und die dazugehörigen Anlagen (plus eventuell Speicher) sind zwar in den letzten Jahren gesunken. Günstig ist so eine Anlage aber mit Ausnahme des Balkonkraftwerks aus dem Baumarkt immer noch nicht. Zum Glück gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die Hauseigentümer bei Kauf und Installation einer Solaranlage nutzen können. Wie lange es dauert, bis sich die Anlage amortisiert hat, hängt neben den Kosten und der Stromausbeute auch davon ab, welche Fördermöglichkeiten in Anspruch genommen werden.

Für diejenigen, die finanzielle Unterstützung bei der Umstellung auf Solarenergie suchen, besteht die Möglichkeit, einen Solarkredit in Betracht zu ziehen. Ein solcher Kredit kann helfen, die Kosten der Anschaffung und Installation einer Solaranlage zu finanzieren.

Finanzieller Tipp: Förderungen nutzen!

Die Energiepreise kennen seit Beginn des Kriegs in der Ukraine nur noch eine Richtung: Sie steigen, allen Prognosen zum Trotz. Das liegt unter anderem daran, dass Deutschland eben doch noch stark von fossilen Energieträgern abhängig ist. Für die Haushaltskasse ist das nicht gut, die persönliche Energiewende erscheint nicht nur aus ökologischen Überlegungen heraus dringender denn je zuvor. Die Heizung ist zunächst einmal Sache des Vermieters oder der Vermieterin. Mieter haben wenig Möglichkeiten, hier den Ausstieg aus fossilen Energien zu forcieren. Sie haben insgesamt weniger Möglichkeiten. Denn auch eine Solaranlage können sie nicht so einfach installieren. Mit einer Ausnahme: Das Balkonkraftwerk, das alternativ an der Fassade unter dem Fenster befestigt werden kann, steht auch Mietern zur Verfügung. Aber das wird nicht staatlich gefördert. Aktuell (Ende 2023) arbeitet die Bundesregierung daran, die Hürden für die Montage eines solchen kleinen Sonnenkraftwerks noch weiter zu senken – eine Förderung ist trotzdem nicht vorgesehen.

Hauseigentümer dagegen können Förderungen nutzen, und zwar für Kauf und Installation einer Photovoltaikanlage plus gegebenenfalls Stromspeicher. Sowohl für die Anlage als auch für den Speicher muss man mit vierstelligen Beträgen rechnen, sodass die Gesamtinvestition auch im fünfstelligen Bereich liegen kann. Und das stemmt niemand einfach so alleine. Zum Glück fördern Staat, Bundesländer und Kommunen diese Anlagen. Wie so oft gibt es keine deutschlandweit einheitlichen Regelungen, wer was genau in welchem Umfang bezuschussen darf oder soll – deshalb sollten sich Interessierte unter Kenntnis der individuellen Situation am Wohnort erkundigen. Verbraucherzentralen und Energieberatungen sind die erste Anlaufstelle, wenn es um Informationen geht. Auch die lokalen Handwerksbetriebe helfen in der Regel gerne weiter.

Langfristig planen: Solaranlagen arbeiten über Jahrzehnte

Da die namhaften Hersteller die Lebensdauer ihrer Solaranlagen derzeit mit 20 Jahren plus angeben, sollte grundsätzlich mit Blick auf die Zukunft geplant werden. Dann kann die Anlage so lange und so effizient wie möglich genuzt werden, was die größten Vorteile bringt. Diese Punkte sollten unbedingt beachtet werden:

  • Stichwort E-Mobilität: Ist ein E-Auto in Zukunft eine Option, muss das in die Dimensionierung der Solaranlage eingepreist werden. Denn selbstverständlich kann der Wagen über die eigene Solaranlage auf dem Dach betrieben werden!
  • Wie lang scheint die Sonne am Standort? Das ist innerhalb Deutschlands durchaus unterschiedlich. Auskunft gibt das sogenannte Solarkataster.
  • Mit selbst erzeugtem Strom wird die Wärmepumpe noch interessanter – aber die ist extrem stromintensiv. Zwischen Frühjahr und Herbst kann der Heizstrom von einer dafür ausgelegten Solaranlage produziert werden.
  • Seit dem 1. Januar 2023 sind Solaranlagen bei Kauf von der Mehrwertsteuer befreit. Einnahmen für erzeugten Strom müssen nicht mehr als Einkommen versteuert werden, sofern die Anlage nicht größer als 30 kWp (Kilowattpeak) ist.
  • Ein Batteriespeicher für die eigene Solaranlage lohnt dann, wenn der selbst erzeugte Strom in dunklen Phasen (bedeckter Himmel, nachts) genutzt werden soll. Die entsprechenden Speicherlösungen sind im Paket mit der Anlage erhältlich, was meist sinnvoller ist, als sie separat zu besorgen.
  • Strom, der selbst genutzt wird, macht unabhängig von Stromverträgen und ist nicht mit Stromsteuern, Umlagen und Netzentgelten belegt. Auch das macht den Batteriespeicher attraktiv. Das Autarkiemaß liegt mit Speicher bei bis zu 70 Prozent.

Ist eine Solaranlage wirtschaftlich? Gut rechnen!

Wann sich die Kosten für die Solaranlage amortisiert haben und ob man überhaupt eine Ersparnis hat, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Da ist zum einen die Einsparung der Stromkosten beim Selbstverbrauch. Je mehr Strom selbst verbraucht wird, desto besser! Wird Strom ins Netz abgegeben, erhält man dafür eine (marginale) Einspeisevergütung – das ist weniger attraktiv, weil diese Vergütung weit unter den derzeitigen Stromkosten liegen. Das alles muss in einem vernünftigen Verhältnis zu den Anschaffungskosten und den laufenden Kosten für die Solaranlage und die Batteriespeicher stehen. Übrigens kommt es beim Be- und Entladen des Stromspeichers zu Umwandlungsverlusten – die sollten in die Rechnung einbezogen werden. Und letztendlich muss man auch bedenken, wie groß die Leistung der Anlage und der einzelnen Komponenten überhaupt ist, wie hoch die Speicherkapazität sein sollte. Mehr ist nicht besser, denn Speicher ist unglaublich teuer. Im Internet finden sich einige Wirtschaftlichkeitsrechner, die bedingt empfehlenswert sind. Sie reichen aus, um einen groben Überblick über die Thematik zu erhalten, sind aber aufgrund nicht vorhersehbarer Faktoren wie beispielsweise Wetterbedingungen und Leistungsverluste nicht wirklich zuverlässig.

Es gibt allerdings auch Experten, die kategorisch von einer lohnenden Investition ausgehen, solange die kWp weniger als 1.800 Euro kostet. Um die individuell beste Anlage zu finden, kann man verschiedene Angebote einholen und die jeweils greifenden Förderungen vergleichen.

Fazit: Langfristig geplant und mit Weitsicht dimensioniert eine lohnenswerte Angelegenheit

Steckerfertige Mini-Solaranlagen findet man im Baumarkt, im Internet und bisweilen beim Discounter. Für Mieter in kleinen Wohnungen ohne Zugang zum Dach ist das eine einfache Möglichkeit, wenigstens etwas Strom zum Eigenverbrauch selbst zu erzeugen. Wirklich autark kann man mit der Solaranlage in Deutschland ohnehin nicht werden, dazu reichen die Sonnenstunden nicht aus. Aber mit einer Autarkie von bis zu 70 Prozent, wie sie unter Nutzung von Stromspeichern möglich ist, erreicht man eben doch schon viel. Dafür muss die Anlage aber wirklich bedarfsgerecht und mit Weitsicht geplant werden. Günstiger wird es, wenn man die verschiedenen Fördermöglichkeiten bestmöglich nutzt.

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